Nicht die Idee von Freiheit verleiht der Freiheit Kraft.
Das Leben braucht Freiraum, damit es sich entfalten kann.
Leben findet von Natur aus grundsätzlich in Freiheit statt.
Freiheit ist eine Grundvoraussetzung der Lebens und nichts, was der menschliche Geist erfunden hätte.
Wo Freiheit fehlt, wird ganz natürlich das Sehnen nach Freiheit wach.
Denn die Sehnsucht nach Freiheit zählt wie alles Sehnen zu unseren archaischen Orientierungen und tiefen Lebenskräften, die zu unserer angeborenen tierischen Natur gehören.
Das letztlich unauslöschbare tiefe innere Sehnen verleiht der Idee von Freiheit Kraft.
Wo es Raum gibt, in sich selbst hinein zu spüren und die eigenen alten Herrschaftsüberzeugungen den Kontakt nach innen nicht verwehren, wird man angesichts äußerer Begrenzung stets die Sehnsucht nach Freiheit spüren.
Die äußeren Freiräume sind heutzutage in der Regel sogar weiter, als es die inneren geistigen Räume sind. Menschen sind nämlich innerlich längst nicht frei, solange sie an eigenen Überzeugungen hängen. Feste Überzeugungen schränken, selbst wenn man sich freiwillig damit identifiziert, die eigene Wahrnehmung und das eigene Denken ein und legen den Menschen Zwänge auf.
Im Sinne innerer Befreiung kommt es darauf an, sich von allen festen Überzeugungen und allen Muss-Gedanken zu befreien, sich stattdessen mit offenem Geist zu einem freien Leben zu bekennen, sensibel nach innen zu spüren, die eigenen tiefen Lebensimpulse wahrzunehmen und der eigenen inneren Natur wieder vertrauen zu lernen.
Und dies ist wiederum die Voraussetzung dafür, dass man sich auch zum Wohle anderer Lebewesen verhalten kann.