Sonntag, 15. November 2015

Paris. Entsetzen, Trauer, Mitgefühl ...




Zur Klarstellung:

Selbst wenn ich mich positioniere, male ich nicht schwarz-weiß, und ich pauschalisiere nicht. Ich setze Menschen nicht mit ihrem Glauben gleich. Ich bin in meinen kurzen "Feuergedanken" stets um Zwischentöne bemüht, die – was in den sozialen Netzen gewiss unüblich ist – in der Regel nicht nach außen sondern nach innen zielen. Wer will, kann dies erkennen. 

Aus meiner Sicht gibt es ohne Zweifel in allen Glaubensgemeinschaften und unter allen sonst wie Überzeugten gute Menschen. Unter Muslims ebenso wie unter Christen, unter Sozialisten wie vielleicht sogar auch unter Nazis. Es werden aber im Namen dieser Überzeugungen mitunter Verbrechen begangen, die jeden Überzeugten in gewisser Weise mitverantwortlich machen. So habe ich es in Bezug auf die deutsche Vergangenheit wie auf die christlichen Religionskriege verstanden, und so sehe ich es heute in Bezug auf das Aufkeimen brauner Ideologien. 

Überzeugungen oder Religionen wie Islam und Christentum sind für mich jedoch etwas anderes als muslimische oder christliche Menschen. Und wenn ich dafür plädiere, dass wir uns gegenüber dem Islam abgrenzen, gilt dies, das ist die wesentliche Feinheit hier, die nach innen führen könnte, auch für das Christentum und andere feste Überzeugungen. Ich mag keine geistige Enge und würde die christliche Religion in einer mittelalterlichen Interpretation mindestens ebenso wie den Islam fürchten, wo ja auch nur die sehr rückwärts gewandten Auslegungen wie etwa beim IS, Al Quaida, im Iran oder Saudi-Arabien so menschenverachtend gefährlich sind. 

Alle Religionen an sich aber sehe ich wie andere starre Überzeugungen ausnahmslos als Kröpfe, anachronistische Hindernisse zu freien und selbstbestimmten Menschen. Dennoch sind sie längst nicht allein für menschliche Verbrechen verantwortlich. Es liegt natürlich immer an jedem selbst, wie er mit geistigen Vorgaben umgeht und bestenfalls aus eigenen Schubladen heraus sich für wirkliche Begegnung öffnend innerlich selbst voran bewegt….


Wir kriegen übrigens immer wieder die Chance zu erkennen, dass die großen Probleme dieser Welt nicht durch die Bekämpfung von Symptomen mittels Überwachung und Aufrüstung zu bewältigen und wir womöglich als Einzelne an deren Ursachen durch eigenes Denken mit beteiligt sind.