"Angesichts
eines – (auch) dank öffentlicher Ämter wie jeder Menge freiwilliger Helfer – relativ
sicher funktionierenden Gemeinwesens sollten wir es nicht zu gering
einschätzen, dass wir als so große Zahl von Menschen überhaupt einigermaßen friedlich
und liebevoll zusammenleben können.
Viel zu leicht und oft lassen wir uns
eine positive Bewertung menschlichen Miteinanders von irgendwelchen
Schreckensnachrichten zerstören.
Ja, es gibt Kriege und Leid mit grausigen Bildern ebenso
wie Rassismus und viel anderes hässlich dummes Denken und Verhalten. All das
mag vordergründig wie Lärm die Ruhe und wie Gewalt den Frieden verdrängen.
Aber
es ist dies längst kein Grund dafür, dass nicht einmal im eigenen Bewusstsein
all die Friedfertigen und Ruhigen viel mehr zählen, die am Ende stets in noch
viel größerer Anzahl mit uns leben.
All jene, die mitfühlen, oft entsetzt sind
und Hilfsbedürftige gerne unterstützen. Mitmenschen, die all das empfinden, was
zur Liebe gehört und in wachem Kontakt mit ihrem Sehnen für mehr Frieden,
Lebensleichtigkeit und Wohlbefinden für alle sind. Mit ihnen dürfen und sollten
wir uns im Sinne von Liebe gerne verbunden fühlen, selbst wenn sich daraus noch
lange keine gemeinsame und sichere Antwort für „was kann man gegen das Unheil
bloß machen?“ ergibt – weil allein schon von Natur aus immer wieder neues Leid
entsteht und nicht einmal die Liebe jemals alle Krankheiten oder gar das
Sterben grundsätzlich besiegt.
Liebesgefühle und -fähigkeiten sind vor allem dazu da, dem
latenten Chaos ordnend, heilend und schützend entgegenzuwirken. Doch pure
Ordnung würde ihrerseits alles ersticken, weshalb Leben immer mal näher, mal
ferner zu einem der beiden Pole stattfinden wird."
Aus meinem Buch "Miteinander in Freiheit nah" - Kapitel "Liebesinstitutionen"
http://www.lebenskunst-atelier.de/Liebe
http://www.lebenskunst-atelier.de/Liebe