Sonntag, 30. Mai 2010

Kritik

SPIEGEL-online: 30.05.2010

Kosmologie

Leben im Multiversum

Von Alejandro Jenkins und Gilad Perez

Anscheinend sind die physikalischen Gesetze ... fein darauf abgestimmt, unsere Existenz zu ermöglichen....

- und womöglich glauben sie das wirklich.

Da theoretisieren sie, durchaus interessant, aber in weiter Lebensferne, über die Möglichkeit weiterer Universen, wo uns als Menschen die physische Durchdringung nicht einmal dieses einen auch nur annähernd jemals gelingen kann.

Dennoch liebe ich solche Gedanken, denn sie machen uns so wunderschön klein.

Gleichzeitig kommen sie ihrerseits geistig nicht aus dieser kindlich egozentrischen Weltsicht heraus, dass alles Sein von Anfang an auf unsere winzige Existenz ausgerichtet wäre. Der vordergründige intellektuelle Höhenflug erweist sich in der Tiefe nur als Beispiel für die leider noch viel zu weit verbreitete anachronistische Kombination von kindlichem Größenwahn und sich selbst überschätzender Dummheit, mit der wir uns angesichts zunehmender eigener Potenzen selbst immer mehr schaden, wie die Ereignisse im Golf von Mexiko gerade mal wieder deutlich zeigen.