Sonntag, 16. Mai 2010
vom Schreiben
Schreiben, sich zeigen. Egotrip? Ich möchte anbieten, weiterreichen! Ideen schenken, Anregungen geben. Spuren hinterlassen. Aus vielen, vielen Jahren gibt es sehr, sehr viele Gedanken, Tausende Seiten, die noch nicht sichtbar sind. Schade. Potentiale. Neulich war einer da, "Ich lerne noch" - äußeres Alter auch seinerseits mehr als 60 Jahre, innerlich, wie er sagt, nur achtzehndreiviertel. Erst einmal durchaus sympathisch: Niemals fertig sein! Doch irgendwann, meine ich, wird es wichtig, zum Alter zu stehen. Es geht doch nicht darum, mit 90 noch Tennis zu spielen, bis zum Tode mit der Jugend zu konkurrieren. Welch erbärmliches Leben. Ein Lebenlang nur offen sein, Bücher fressen, die Welt bereisen, Neues kennen lernen, wissen müssen - wozu? Der nimmersatte Mensch nimmt mit ins Grab, was er in sich reingefressen hat. Wir haben weiterzugeben, was wir bekommen haben - angereichert durch die eigenen Erfahrungen und die eigene Lebenskraft. Wissen ist für Weisheit da. Und die sollten wir nicht für uns behalten. Wenn es denn zu Weisheit langt. Nichts ist sicher. Verstehen nur ein Gefühl. Selbstzweifel sollten immer sein. Doch nicht den Mut ersticken. Ich lerne, mutiger zu werden. Will mich selbstbewusster zeigen. Mit meiner Kunst, mit meiner Philosophie. Alter ermöglicht Reife, menschliche Reife, die unsere pubertäre Welt mehr als alles andere dringend braucht. Ich habe positive Visionen zu bieten.