"Denken" als neuronaler Impuls.
Alle Begrifflichkeiten haben immanent das Problem, dass sie von Menschen definierte Kategorien darstellen, die mitunter recht willkürlich getroffen und niemals wirklich klar abzugrenzen sind - weil es in der Realität die von uns gedachten Grenzen gar nicht gibt.
Die Wirklichkeit ist letztlich ein großes Ganzes, in dem unendlich viele Aspekte (auf eine für uns mitunter sehr widersprüchliche Weise) wirken und dennoch ein Gesamtes bilden.
So ist auch die Unterscheidung zwischen Leben und vermeintlich toter Materie beim näheren Hinsehen exakt gar nicht möglich. Auch Menschen als (vermeintlich) autonome Wesen in Körper, Seele und Geist zu diversifizieren, wird auf Abgrenzungsschwierigkeiten stoßen, weil wir selbst letztlich nur als Gesamtes funktionieren.
Die Ergebnisse der Hirnforschung werden hinsichtlich ihrer Deutungskraft für eine Erklärung des Denkens gern überschätzt.
Die wissenschaftliche Forschung, die sich fast immer auf sehr spezielle Aspekte des Gesamten konzentriert, lässt jedoch trotzdem ganz neue Einblicke in die Funktionsweisen innerhalb unseres Organismus zu. Das Erklärungspotential der Hirnforschung reicht aber nicht für eine klare Definition des Denkens aus.
Dass wir das „Denken“, indem wir es als „neuronalen Impuls“ erkennen, wirklich verstehen könnten, halte ich für reine Illusion.
Ähnlich wenig wie das Vorhandensein von Botenstoffen über die Bedeutung von Gefühlen aussagt, gibt uns der "neuronale Impuls" wirklich Wesentliches über das "Denken" preis. Viel wichtiger wäre die Fragestellung: Warum hat sich im Laufe der Evolution die Ausstattung sehr vieler Lebewesen so entwickelt, dass unter bestimmten Voraussetzungen in ihnen solche Botenstoffe ausgeschüttet (und mit ihnen Gefühle gebildet) oder "neuronale Impulse" in bestimmter Art und Weise durch spezielle Anlässe aktiviert werden.
Die Ergebnisse der Hirnforschung werden hinsichtlich ihrer Deutungskraft für eine Erklärung des Denkens gern überschätzt.
Die wissenschaftliche Forschung, die sich fast immer auf sehr spezielle Aspekte des Gesamten konzentriert, lässt jedoch trotzdem ganz neue Einblicke in die Funktionsweisen innerhalb unseres Organismus zu. Das Erklärungspotential der Hirnforschung reicht aber nicht für eine klare Definition des Denkens aus.
Dass wir das „Denken“, indem wir es als „neuronalen Impuls“ erkennen, wirklich verstehen könnten, halte ich für reine Illusion.
Ähnlich wenig wie das Vorhandensein von Botenstoffen über die Bedeutung von Gefühlen aussagt, gibt uns der "neuronale Impuls" wirklich Wesentliches über das "Denken" preis. Viel wichtiger wäre die Fragestellung: Warum hat sich im Laufe der Evolution die Ausstattung sehr vieler Lebewesen so entwickelt, dass unter bestimmten Voraussetzungen in ihnen solche Botenstoffe ausgeschüttet (und mit ihnen Gefühle gebildet) oder "neuronale Impulse" in bestimmter Art und Weise durch spezielle Anlässe aktiviert werden.
Im übrigen können wir, was die Messdaten hinsichtlich des „Denkens“ betrifft, es bisher allenfalls als eine ungenaue Anzahl neuronaler Impulse registrieren und diese vielleicht noch - mehr oder weniger undeutlich - mit dem Ort, an dem sie auftreten, verbinden.
Das besagt aber sehr wenig über die Zusammenhänge ihres Zustandekommens und noch weniger über die tatsächliche Bedeutung dieser Impulse.
Bisher ist die Messgenauigkeit in etwa so, als ob wir das Vorhandensein von elektromagnetischen Wellen mäßen, aber außer ihres Quellpunkts nichts weiter bestimmen könnten. Was ist es für ein Sender? Kommen die elektromagnetischen Impulse von einer Mikrowelle, einem Handy oder einer Fernbedienung? Polizeifunk oder Feuerwehr? Werden Töne oder Bilder transportiert? In welchem Zusammenhang stehen die einzelnen Impulse miteinander? Transportieren sie analoge oder digitale Daten, und was sagen die aus? Welcher der unzähligen Fernsehsender sendet welches Programm und welche Daten in welcher Qualität gerade aus - und welche Botschaft ist darin für die möglichen Empfänger enthalten? Dunkel..... Rauschen....
Bisher erkennen wir nur, dass und von wo etwas mit einer gewissen Intensität gesendet wird und können allenfalls über den Ort der Aktivität ganz vage Rückschlüsse auf den Inhalt ziehen.
Das Denken allein als neuronalen Prozess zu beschreiben, würde also lediglich dem entsprechen, dass man den Menschen in seiner Eigenart als Lebewesen an sich schon genügend beschrieben sähe. Doch "Mensch" und "Lebewesen" bedeuten nicht das gleiche, auch wenn der Mensch zweifellos ein Lebewesen ist. Will man ihn damit nicht von anderen Lebewesen unterscheiden, bräuchte man den Begriff "Mensch" nicht verwenden. Ganz verrückt wird es aber, wenn man mit dem Begriff "Mensch" eigentlich nur "Lebewesen" meint.
Allein, wenn man seine spezielle Besonderheit gegenüber anderen Lebewesen damit ausdrücken will, bringt es Sinn, den Begriff „Mensch“ zu wählen.
Für genaueres Verständnis und deutlichere Verständigung sind jedenfalls Unterscheidungen und mit ihnen auch spezielle Begriffe wichtig - so willkürlich sie vielleicht auch sein mögen (zumal heutzutage niemand mehr - was ich für richtig halte - eine Definitions- oder Deutungshoheit besitzt).
Allein, wenn man seine spezielle Besonderheit gegenüber anderen Lebewesen damit ausdrücken will, bringt es Sinn, den Begriff „Mensch“ zu wählen.
Für genaueres Verständnis und deutlichere Verständigung sind jedenfalls Unterscheidungen und mit ihnen auch spezielle Begriffe wichtig - so willkürlich sie vielleicht auch sein mögen (zumal heutzutage niemand mehr - was ich für richtig halte - eine Definitions- oder Deutungshoheit besitzt).
Da es ständig unzählige sehr unterschiedliche neuronale Aktivitäten in uns gibt,
ist "Denken" als "neuronaler Prozess" nicht hinreichend definiert!
Es gibt ganz allgemein unzählige neuronale Prozesse.
Neben unendlich vielen neuronalen Steuerungsfunktionen für „rein“ körperliche Prozesse, neben dem neuronalen Auslösen von emotionalen Reaktionen findet speziell im Gehirn auch die neuronale Aufnahme und Verwertung von Datenimpulsen aus dem Umfeld statt.
Die Wahrnehmung über unsere Sinne braucht z.B. eine enorme (wohl sogar mit der weltweiten Vernetzung der größten Computer bisher nicht darstellbare) Datenverarbeitungskapazität, um aus der immensen Datenflut, die ständig auf unsere Sinne dringen, innere Bilder und andere für den Gesamtorganismus verwertbare Informationen (samt ihrer instinktiven/intuitiven Bewertung) zu formen.
Diese Prozesse würde ich durchaus als geistige Fähigkeiten und Aktivitäten definieren, selbst wenn uns davon nur ein Bruchteil (x/1000000) ins Bewusstsein dringt.
"Denken" findet jenseits der direkten Wahrnehmung und der dazugehörigen Datenverarbeitung statt.
Erst wenn es möglich ist, die intuitiv geformten Informationen, die inneren Bilder, Erfahrungen durch ein relativ freies und willkürliches Verschieben von Daten einigermaßen bewusst zu relativ eigenen Vorstellungen und Gedanken kreativ zu verändern, bringt es m.E. Sinn, von „Denk“-Prozessen zu reden.
Dabei lässt sich „Denken“ (auch hier unausweichlich wieder die unscharfe Grenze) seinerseits nicht auf die bewusste Ebene beschränken.
Ähnliche, die ursprünglichen Informationen verändernden neue Verknüpfungen finden ebenfalls beim Träumen statt, was sich wiederum nicht allein auf den Schlaf begrenzt, sondern uns wahrscheinlich parallel zur bewussten Ebene fortwährend begleitet. Deshalb fallen uns manchmal auch (echte oder nur vermeintliche) Lösungen auf vorher bewusste Fragestellungen scheinbar rein zufällig, wenn wir gar nicht daran „denken“, ein ….
ist "Denken" als "neuronaler Prozess" nicht hinreichend definiert!
Es gibt ganz allgemein unzählige neuronale Prozesse.
Neben unendlich vielen neuronalen Steuerungsfunktionen für „rein“ körperliche Prozesse, neben dem neuronalen Auslösen von emotionalen Reaktionen findet speziell im Gehirn auch die neuronale Aufnahme und Verwertung von Datenimpulsen aus dem Umfeld statt.
Die Wahrnehmung über unsere Sinne braucht z.B. eine enorme (wohl sogar mit der weltweiten Vernetzung der größten Computer bisher nicht darstellbare) Datenverarbeitungskapazität, um aus der immensen Datenflut, die ständig auf unsere Sinne dringen, innere Bilder und andere für den Gesamtorganismus verwertbare Informationen (samt ihrer instinktiven/intuitiven Bewertung) zu formen.
Diese Prozesse würde ich durchaus als geistige Fähigkeiten und Aktivitäten definieren, selbst wenn uns davon nur ein Bruchteil (x/1000000) ins Bewusstsein dringt.
"Denken" findet jenseits der direkten Wahrnehmung und der dazugehörigen Datenverarbeitung statt.
Erst wenn es möglich ist, die intuitiv geformten Informationen, die inneren Bilder, Erfahrungen durch ein relativ freies und willkürliches Verschieben von Daten einigermaßen bewusst zu relativ eigenen Vorstellungen und Gedanken kreativ zu verändern, bringt es m.E. Sinn, von „Denk“-Prozessen zu reden.
Dabei lässt sich „Denken“ (auch hier unausweichlich wieder die unscharfe Grenze) seinerseits nicht auf die bewusste Ebene beschränken.
Ähnliche, die ursprünglichen Informationen verändernden neue Verknüpfungen finden ebenfalls beim Träumen statt, was sich wiederum nicht allein auf den Schlaf begrenzt, sondern uns wahrscheinlich parallel zur bewussten Ebene fortwährend begleitet. Deshalb fallen uns manchmal auch (echte oder nur vermeintliche) Lösungen auf vorher bewusste Fragestellungen scheinbar rein zufällig, wenn wir gar nicht daran „denken“, ein ….