Argumente für Zuversicht

Niemand kann die Zukunft kennen. Man mag Wahrscheinlichkeiten berechnen. Doch keiner weiß, ob sie Wirklichkeit werden.


Sicher sind allein diese drei Möglichkeiten:

  • Die Zukunft wird insgesamt schlechter als die Gegenwart sein.
  • Sie wird besser werden.
  • Es bleibt qualitativ gleich.

Angemessene Einschätzungen sind nur in der Zukunft, erst im Nachhinein möglich. Und sie hängen entscheidend vom eigenen Standpunkt und von der Auswahl und Gewichtung der persönlichen Maßstäbe ab.


Das eigene Zukunftsbild ist weitgehend von subjektiven Bewertungen bisheriger Entwicklungen bestimmt. Denn es steht jedem frei, sie auf seine Art zu interpretieren.


Ich habe meinerseits die gewohnten negativen Hochrechnungen satt und ziehe positive Sichtweisen vor, weil sie Mut machen, sich als Mensch zu engagieren.
Außerdem sehe ich genug objektive Gründe dafür.
Sie zeigen sich, wenn mensch bereit ist, sinnvollen Abstand zu nehmen, um längere Zeiträume zu überblicken.


Zehn Argumente für Zuversicht:


1 Die vorhandenen menschlichen Fortschritte.
Sie drücken sich in einer seit Jahrtausenden anhaltenden Zunahme von allgemeinen Kenntnissen, von Wohlstand, gesellschaftlichen Spielräumen und Lebenssicherheiten aus.
Zwar haben alle Fortschritte in der menschlichen Geschichte auch Probleme mit sich gebracht. Doch waren Menschen bisher in der Lage, dafür Lösungen zu finden.
Warum sollten wir die Probleme, die heute anstehen, mit so viel mehr Wissen, mit so viel mehr Potenzen nicht ebenfalls meistern können? Insbesondere, was unsere längerfristigen Möglichkeiten für die weitere Zukunft betrifft.


2 Lebendige Entwicklung geht zu Lebensvorteilen hin.
Der Lebensprozess probiert immer wieder Neues aus,
doch durchsetzen kann sich nur, was dem Leben dient.
Aus diesem Grund zeigt auch die menschliche Entwicklung langfristig zu allgemeinem Fortschritt hin.


3 Menschen sind die anpassungsfähigsten und erfolgreichsten aller Tiere.
Angesichts unserer immensen Fähigkeiten, die eigene Umwelt zu verändern, angesichts menschlicher Ausbreitung und weiterhin zunehmenden Masse der Menschen, zeigt sich die menschliche Spezies, wenn man gleiche Maßstäbe wie bei anderen Tierarten anlegt, insgesamt anpassungsfähiger und erfolgreicher als alle anderen Tiere.


4 Die menschliche Produktivität steigt unaufhörlich weiter an.
Der Einsatz von Maschinen erhöht die menschlichen Potenzen und erspart gleichzeitig zunehmend Arbeitskraft.
Es werden immer weniger Menschen zur Schaffung von Reichtum gebraucht.
Trotz aller Einkommensgefälle breitet sich Wohlstand für alle zunehmend aus.
Allgemein wird Qualität Vorrang vor Quantität gewinnen.


5 Die Menschheit entwickelt sich zu erwachsener Reife hin.
Pubertäre Abgrenzungsmöglichkeiten gegenüber Traditionen und die dann erst mögliche freie eigene Selbstfindung bedeuten entscheidende Voraussetzungen für menschliche Reife. Die dazu unerlässlichen Freiräume standen den Menschen jedoch in der Vergangenheit nicht zur Verfügungen. Daher waren sie im Grunde noch nie wirklich erwachsen. Die sogenannten Erwachsen stellten lediglich zu erwachsenen Leistungen dressierte Kinder dar. 
Heute leben wir in einer weitgehend pubertären Welt, die uns ganz neue Chancen für freie eigene Entfaltung zu geistiger Reife eröffnet.


6 Menschen sind von Natur aus sehr soziale Wesen.
Alle menschlichen Fortschritte entstanden im sozialen Zusammenspiel.
Sprache, Wissen, Fertigkeiten. Sämtliche menschliche Errungenschaften besitzen auch nur im sozialen Kontext Wert.
Menschen sind zutiefst soziale Wesen, und unsere sozialen Strukturen wuchsen stetig weiter an. Von Gruppen, Horden, Stämmen zu Völkern, Staaten. Inzwischen bildet sich durch weltweite Vernetzung - durchaus angetrieben von globalen Krisen - menschliche Bewusstheit für den gemeinsamen globalen Innenraum heraus.


7 Der Mensch ist lernfähig.
Wir haben lesen und schreiben, Autofahren sowie den Umgang mit Handy und Computer gelernt. Das, wozu einzelne Individuen fähig sind, ist grundsätzlich auch allen anderen Menschen möglich. Jeder Mensch an sich kann sich vom Alten lösen, Neuem gegenüber öffnen, und er ist zu eigenen Korrekturen fähig.


8 Es gibt natürliche und gesunde innere Impulse, die uns leiten.
Die entscheidende Triebfeder menschlicher Entwicklung liegt nicht in Leid, Schmerz und Tränen, sondern im tiefen Sehnen nach dem Schönen begründet. Es ist in jedem Menschen vorhanden.
Das uns gemeinsame tiefste Sehnen führt uns miteinander auf lange Sicht zum Guten und Gesunden hin. 
In ihm liegt die Grundlage dafür, dass wir uns selbst und einander vertrauen könnten.


9 Die Evolution menschlicher Gesellschaften geht zu immer mehr Freiheit hin.
Zeitgemäßes gesellschaftliches Zusammenspiel funktioniert nicht mehr durch Unterordnung und Zwang.
Entwickelte Wirtschaften kommen ohne kreative Innovationen nicht aus.
Kreativität setzt aber ihrerseits Freiheit voraus.
Starre Herrschaftsformen haben daher langfristig keine Chance. 
Außerdem ist der Freiraum für öffentliche Kritik eine wichtige Voraussetzung, um Fehlentwicklungen nicht rechtzeitig zu erkennen und ihnen entgegen zu steuern.


10 Die Welt ist im positiven Sinne veränderbar.
Alles, was von uns selbst abhängig ist, können wir auch selbst verändern.
Verantwortung ist Chance!
Wer das eigene Lebensglück in seinen Fokus rückt, wird erkennen, dass das Wohl aller Menschen mit dazugehört.
Die wesentlichen neuen Impulse werden von Menschen kommen, die sich selbst gut spüren lernen. Jeder kann in diesem Sinne mit positiven Veränderungen bei sich selbst beginnen.

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Auf mögliche Einwände gehe ich mit meinen aktuellen Posts immer wieder ein.