Dienstag, 18. November 2014

Warum "Bringfried"?


Manche Menschen denken, „Bringfried“ wäre mein Künstlername.
Andere sehen den Ursprung meines Vornamens in altdeutschen Traditionen.
Es ist beides nicht richtig.
Von meinen Eltern ganz bewusst in Verbindung mit ihrer eigenen Lebens-„Friedensmission“ erdacht - und von den deutschen Behörden damals allenfalls aufgrund irgendwelcher Traditionen genehmigt (bin ich inzwischen immerhin schon zwei Namensvettern begegnet), stellt Bring-Fried gewissermaßen einen Auftrag und somit, wie ich es heute sehe, eine der vielen Formen (nicht-sexuellen) Missbrauchs von Kindern dar - den ich ihnen jedoch im Nachhinein nicht vorwerfen mag.
Bei der Aushändigung meines ersten Ausweises wurde ich amtlicherseits darauf hingewiesen, dass zu diesem eh schon ungewöhnlichen Vornamen noch ein „Johannes“ (in Anlehnung an meinen Vater - mit Bindestrich) verbindlich mit dazu gehörte, was mir zuerst die Last dieser wohl einzigartigen Kombination zusätzlich erschwerte, mir dann aber wenigstens die Möglichkeit bot, mich meinerseits irgendwelchen Gleichaltrigen (in Anlehnung an John Lennon) als John vorzustellen - obwohl sich dies, weil einfach nur nach außen gerichtet, am Ende nicht bewährte.
Schon Anfang zwanzig wurde mir klar, wie sehr ich mich gedanklich mit dem Thema Frieden, bzw. dessen möglichen Voraussetzungen befasste, so dass ich schließlich Ende zwanzig ganz zu meinem Vornamen stand und seit Anfang dreißig Schriftstücke und Bilder vor allem mit einem noch halbwegs erkennbaren Vornamen unterzeichne. 
Ob ich es wollte oder nicht - die Beschäftigung mit Frieden war und ist zu meinem Lebensthema geworden und hat mich schließlich zur geistigen Auseinandersetzung mit Liebe, Lebensglück und den uns als Menschen immer noch behindernden Herrschaftstraditionen bewogen.