Samstag, 20. Mai 2017

Lebensspuren ...


Über den Wert von Lebensspuren

„Es geht fürs Lebensglück … nicht um die Lebensspuren an sich. 
Genauso wenig um deren vermeintliche augenblickliche Größe. 
Es geht um die Qualität der eigenen und gemeinsamen Anliegen – wobei auch hier wiederum für die innere Beglückung lediglich zählt, was dem Leben dient. Im positiven Sinne. Wirklich und grundsätzlich. Vor allem langfristig. Sehr langfristig.

Da wir dies jedoch niemals gänzlich überblicken, ist es tendenziell immer noch am besten, wenn wir uns weiterhin flexibel an unserem Sehnen, den eigenen Gefühlen und an der Liebe als unseren sichersten inneren Lebensmaßstäben orientieren – und die geistigen Fähigkeiten lediglich als erweiternde Korrektive verwenden.
Und dabei ist zusätzlich zu bedenken, dass wertvolle Lebensbeiträge kaum von oben herab und noch weniger mit männlich pubertärer Konkurrenz und Aggressivität gelingen. 
Es bedarf viel mehr der eher weiblich reifen, fürsorglich-weichen Qualitäten der Liebe – sehr nah am Leben. Mit Bodenhaftung, Sanftheit, liebevoller Sensibilität und gutem Gespür nach innen. Von Selbstliebe getragen im bewussten Kontakt zu den lebendigen Prinzipien. Erweitert durch ein tiefes Verständnis von Liebe, das uns nicht etwa hindert sondern zu wohltuenden Beziehungen befähigt.

Selbst wenn die menschliche Lebenspraxis diesbezüglich noch sehr viel zu wünschen übriglässt und bei weitem nicht unserem tiefen Sehnen entspricht, ist dies kein Widerspruch zur Zuversicht in die allgemeine zivilisatorische Entwicklung an sich, die in unserem tiefsten Innern angelegt ist.
Fehlentwicklungen liegen in der Regel an der Entfremdung vom eigenen Wesen, aufgrund der die meisten Menschen in vielen Zusammenhängen ihren Gefühlen und inneren Antrieben bewusstseinsmäßig viel zu wenig folgen können. 
Denn sogar diejenigen, die bestehende politische Zustände vehement beklagen, sind ihrerseits selten in der Lage, wenigstens im nahen Umfeld mit gutem Beispiel zu positiven Entwicklungen beizutragen.

Doch gerade der Ärger über die Lieblosigkeiten in der Welt – und manchmal sogar die eigenen Enttäuschungen über sich selbst – sprechen indirekt dafür, dass wir uns tief innen, von unseren natürlichen Anlagen her, nicht nur einen viel liebevolleren Umgang miteinander ersehnen, sondern auch unsere Beziehungen noch beglückender gestalten möchten. – Das Streben nach menschlichem Fortschritt 
hat mit dem Lebensglück eines jeden wie mit dem von uns allen zu tun. – Deshalb wäre es so wünschenswert, wenn immer mehr Menschen klarer zu ihrem tiefen Sehnen stehen und es zunehmend besser verstehen, um ihm gemeinsam immer sicherer nachzugehen.
 Denn anders als mit sonstigem Vergnügen oder anderen gleichen Interessen können wir, indem wir uns bewusst danach richten, wie wir tief innen sind, weil die Natur uns so will und das Leben uns darin wohlig bestätigen möchte, am ehesten langfristig miteinander glücklich werden.
 Geistig darin einig wie ebenso entschlossen, dass wir uns gemeinsam um wertvolle Beiträge für den Fortschritt der Menschheit bemühen, lassen sich der vorwärtsweisenden inneren Orientierung entsprechend gerade im nahen Zusammenleben die sichersten Voraussetzungen für tief verbindendes Lebensglück kreieren."

Aus dem Kapitel „Ausrichtung“
 
aus "Miteinander in Freiheit nah – LIEBE LEBEN LEBENSKUNST"