Freitag, 9. Juli 2010

Müll am Schlachtensee

Berliner Hitze.
Früh morgens zum Schlachtensee!
Landschaftliche Idylle.
Stille.
Und - unsäglicher Müll.
An vielen Stellen Partyreste am sonst wunderschönen Ufer.
Leere Wein-, Bier- und Whiskyflaschen. Essenreste weit verstreut. Im Suff einfach liegen gelassen.
Spaß verderbend!

Innere Bilder, wie sie grölend von dannen zogen.
Vorurteil. Überzeugung: Jugend!
"Hat es früher nicht gegeben." (?!) Dummes, lautes, primitives Volk.
"Proleten!". - Eigene Dummheit!
Kann ich es wissen?

Vielleicht waren es Erwachsene. Vielleicht auch die Kinder der Reichen und so genannten Eliten.

Welch Unsinn, pauschal auf die Jugend einzuschlagen!
Sie ist ehrlich.
Die Jugend hält der Gesellschaft einen Spiegel vor.
Unbewusst ganz besonders diejenigen bewertend, die nach eigenem Anspruch oben sind.

Welche Werte werden vorgelebt - jenseits des eingezäunten eigenen Gartens?
Landschaft wird von einflussreichen Erwachsenen rigoros platt gemacht, wenn es zu ihren eigenen kurzfristigen Interessen passt.

Jugendliche nehmen die Vorbilder, die ihnen geboten werden.
Und sie sind selbst manchmal doch viel besser:

Ich habe am Schlachtensee schon junge Menschen beobachtet, die frühmorgens als Gruppe ganz freiwillig den Dreck anderer Leute eingesammelt haben.
Ich habe so etwas noch nicht getan.
Heute hätte ich die Chance dazu gehabt, denn sie waren noch nicht da.